Inflation

Der Begriff Inflation stammt aus der Volkswirtschaftslehre. Er beschreibt das Ansteigen des Preisniveaus, also der allgemeinen Güterpreise.

Definition – Was ist Inflation?

Die Inflationsrate spiegelt die Entwicklung der Preise für Güter und Dienstleistungen in Prozent wieder. Das Ansteigen der Güterpreise bedeutet im Umkehrschluss, dass das Geld an Wert bzw. Kaufkraft verliert. So bekommt man bei Anstieg der Inflationsrate weniger für einen Euro als zuvor. Während der deutschen Hyperinflation 1923 führte dies zum Beispiel zu einem Preis von 320 Milliarden Papiermark für ein Ei. Das Gegenteil einer Inflation, also ein sinkendes Preisniveau, wird als Deflation bezeichnet.

Wie entsteht Inflation?

Grundsätzlich bestimmt sich der Preis aus Angebot und Nachfrage. Sind weniger Güter verfügbar, steigt der Preis. Eine gesteigerte Nachfrage führt zum gleichen Ergebnis. Auch eine gesteigerte Verfügbarkeit von Geld, also eine gesteigerte Geldmenge, führt zu Inflation.

Wie wird die Inflationsrate berechnet?

Es gibt verschiedene Berechnungswege für die Inflationsrate. In den meisten Fällen wird der „Verbraucherpreisindex“ betrachtet. Dieser basiert auf einem repräsentativen Warenkorb, dessen Preisentwicklung unter Beobachtung steht. Der Warenkorb enthält Güter, die in einem durchschnittlichen Haushalt konsumiert werden, sowie Dienstleistungen. Problematisch für den Verbraucherpreisindex: Der Warenkorb besteht seit etwa 15 Jahren aus den gleichen Produkten, während das Konsumverhalten ständigen Änderungen und Innovationen unterliegt. Kritiker sind deshalb nicht überzeugt von der Aussagekraft der Güter für die Inflation.

Durch die sogenannte „Hedonische Preisbereinigung“, der Berechnungsmöglichkeit, die auch das statistische Bundesamt nutzt, wird die Qualitätssteigerung der Güter des Warenkorbes mit einberechnet, um vor allem IT-Produkte einbeziehen zu können. Sie ist also einer Weiterführung des Verbraucherpreisindex. Allerdings fehlt auch hier die Betrachtung von Produktverschlechterungen, also schlechter Verarbeiteten Produkten minderer Qualität, welche die Inflationsrate indirekt beeinflussen.

Ein weiterer Kritikpunkt: Verbraucher nehmen Preisänderungen von Produkten des täglichen Bedarfs viel stärker war als bei Produkten mit langer Lebensdauer (z.B. Fahrzeuge, Möbel). Diese werden in der Berechnung der Inflationsrate allerdings trotzdem gleich gewichtet. Damit liegt die „gefühlte Inflation“ oft über (oder unter) der tatsächlichen Inflationsrate.

Häufig werden Produkte mit stark schwankenden Preisen aus der Errechnung der Inflation ausgeschlossen, da diese die Rate verfälschen sollen. Hierzu gehören beispielsweise Lebensmittelpreise. Werden diese Güter nicht mit einberechnet, spricht man von der „Kernrate“ der Inflation.

Berechnungsbeispiel

Preis im Basisjahr Preis ein Jahr später
Orangensaft 1,00 € 1,05 €
Frisörbesuch 26,00 € 27,00 €
Jeanshose 40,00 € 38,90 €
Restaurantbesuch 30,00 € 31,00 €
Schreibblock 0,90 € 1,10 €
Gesamtpreis 97,90€ 99,05 €

In der Tabelle ist eine insgesamte Steigerung des Preisniveaus zu erkennen. Wären dies alle Produkte des Warenkorbs, läge die Inflationsrate bei einer Preissteierung von 1,15 Euro bei 1,175 Prozent.

Auswirkungen einer Inflation

  1. Wechselkurs der Währung:
    Da das Geld bzw. die Währung durch Inflation an Wert verliert, sinkt auch der Außenwert gegenüber anderen Währungen.
  2. Kaufkraftverlust:
    Eine Inflation führt zwar dazu, dass auch die Löhne steigen, allerdings steigen die Güterpreise oft schneller. Das führt zu sinkenden Reallöhnen – und somit zu sinkender Kaufkraft. Im Umgekehrten Fall, wenn Löhne schneller als die Inflationsrate steigen, wird die Kaufkraft gesteigert.
  3. Gläubiger & Schuldner:
    Während Schuldner von einer Inflation profitieren, hat der Gläubiger das Nachsehen: 500 Euro Schulden bleiben immer 500 Euro, auch wenn diese erheblich an Wert verlieren.

Bedeutung für Anleger

Auch eine geringe Inflationsrate hat Auswirkungen auf Geldanlagen. Deren Verzinsung bzw. Rendite muss über der Inflation liegen, um reelle Gewinne zu erwirtschaften. Liegt der Zins unter der Inflationsrate, entstehen Verluste. Anleger sollten daher über die Aktuelle Rate informiert sein, bevor sie sich für eine Geldanlage entscheiden.

So erwirtschaften Sparbücher oder andere niedrigverzinste Anlageprodukte real eine negative Rendite. Bei auxmoney erhalten Anleger eine durchschnittliche Rendite von 5,0 % vor Gebühren, die deutlich über der Inflationsrate liegt.