Diversifikation von Geldanlagen

Der Begriff der Diversifikation beschreibt im Zusammenhang mit Finanzen und Geldanlagen die Verteilung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageformen oder beispielsweise Finanzdienstleister, anstatt den gesamten Sparbetrag in eine Einzelanlage fließen zu lassen. Hierdurch entsteht ein individuelles Portfolio, welches die unterschiedlichsten Anlageformen beinhaltet, deren Gewichtung von der jeweiligen Anlagestrategie abhängt.
Diversifikation kann auch innerhalb einer Geldanlage betrieben werden, etwa durch den Kauf von Aktien verschiedenster Unternehmen mit unterschiedlichem Risiko.

Diversifikation & Portfoliotheorie

Ein Portfolio ist die Gesamtheit der Investitionen in unterschiedliche Geldanlagen, die eine Person oder ein Unternehmen getätigt hat. Hierzu können klassische Geldanlagen wie Immobilien, aber auch alternative Investments gehören. Wird Diversifikation betrieben, besteht das Portfolio aus mehreren Anlageformen, welche in einen festgelegten Anteil mit einem bestimmten Risiko gewählt werden. Ein hohes Maß an Diversifikation führt also in der Regel zu einem breiten Portfolio.

Einsatz der Diversifizierung

Die Investmentstrategie der Diversifikation ist sehr weit verbreitet, da durch die Streuung Einfluss auf Risiko und Rendite genommen werden kann. Viele Fonds und auch Vermögensberater nutzen diese Strategie und bauen auf ihr auf. Hierbei soll die Diversifizierung zwei Hauptziele erfüllen:

  1. Risikominimierung: Meist soll durch die Diversifikation das Risiko minimiert werden („Risikodiversifikation“). Hierzu werden Teilbeträge des gesamten Geldes in unterschiedlich riskante Anlageformen investiert, welche ebenso variierende Renditen mit sich bringen. Fällt eine dieser Geldanlagen aus, droht dank Diversifikation kein Totalverlust; der Verlust kann im Idealfall sogar durch die weiteren Geldanlagen ausgeglichen werden, sodass die angestrebte Rendite kaum geschmälert wird. Es macht also Sinn, ein breites Portfolio zu besitzen, wenn Wert auf Sicherheit gelegt wird.
  2. Renditemaximierung: Wird das Geld auf viele unterschiedliche Anlagen bei einer geeigneten Mischung des Risikos verteilt, so kann zudem die Rendite maximiert werden. Hierbei soll das Risiko trotzdem kalkulierbar bleiben.

Korrelationskoeffizient

Die Diversifizierung sollte nicht willkürlich vorgenommen werden, da dies einen negativen Einfluss auf die Performance des Portfolios haben kann. Auch die Kalkulierbarkeit leidet unter einer unüberlegten Diversifikation. Um dies zu vermeiden und einen Plan für die Anlagestrategie zu entwickeln, wird häufig der sogenannte Korrelationskoeffizient genutzt.
Der Korrelationskoeffizient gibt an, in wie weit sich zwei Anlageformen gegenseitig beeinflussen oder in welchem Zusammenhang ihre Entwicklung steht. Der Begriff Korrelation beschreibt hier die Wechselbeziehung zweier Anlageformen. Beträgt der Korrelationskoeffizient 1, entwickeln sich zwei Vermögenswerte nahezu identisch. Beträgt er 0, besteht kein Zusammenhang. Bei einem Wert von -1 hingegen ist die Entwicklung gegenläufig. Soll demnach ein diversifiziertes Portfolio erstellt werden, wird die Anlagesumme auf möglichst viele Anlageformen verteilt, welche von möglichst verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, die also wenig miteinander korrelieren.
Ein Beispiel hierfür ist die Diversifikation in verschiedene Länder und Branchen. So wird in Land A in Aktien der einen, in Land B in Aktien einer anderen Branche investiert, um gleichzeitige Schwankungen zu vermeiden.

Weitere Bedeutungen des Begriffs Diversifikation

Diversifikation findet vor allem in der Wirtschaft und im Marketing statt. Hierbei bezieht sich der Begriff nicht nur auf die Geldanlage, sondern auch auf die Ausweitung der bisherigen Produkte und Märkte eines Unternehmens. Diese Entwicklung entsteht entweder intern, durch eine Kooperation oder durch die Übernahme eines anderen Unternehmens. Zudem kann diese Produktdiversifikation in der gleichen Branche (horizontal) stattfinden, oder sich vertikal orientieren. Bei der vertikalen Diversifikation erfolgt die Produkterweiterung auf anderen Wirtschaftsstufen, beispielsweise die Erweiterung von der Produktionsebene auf die Verkaufsebene. Von einer diagonalen Diversifikation spricht man, wenn die neue Produktlinie in keinem Zusammenhang zur bisherigen Produktion steht.